– Hallo Frankfurt, Hallo Mainhattan, Hallo meine kleine neue Welt –
17 Jahre schon! Seit 17 Jahren konnte ich nun Dresden meine Heimat nennen. Ich habe dort lesen und schreiben gelernt, habe meine eigene Persönlichkeit entwickelt, habe höhen und tiefen durchlebt.
Habe Freundschaften geknüpft, lieben gelernt und gleichzeitig genau so wunderbare Menschen aus meinem Leben streichen müssen. Freunde kommen und gehen, Jahre kommen und gehen und auch ich komme und gehe!
Ich liebe Dresden, ich mag Dresden, ich mochte Dresden, ich schäme mich für Dresden, war das wirklich meine Heimat?
Ich denke, ich war einfach schon viel zu lange dort. Viel zu lange an ein und demselben Ort. Habe viel zu viele Veränderungen der Stadt mit erlebt. Habe Menschen lachen und leiden sehen.
Liegt es an der Stadt? An den Menschen?
Ich werde langsam erwachsen, gehe meine eigenen Wege!
Ich kenne keine schönere Stadt als Dresden! Diese Skyline, einfach romantisch! Diese alten Gebäude, einfach einzigartig.
Nur dieser Montag in Dresden macht mir seit Monaten Angst!
Ich mag diese Menschen nicht, habe Angst vor Ihnen, habe einfach kein Verständnis, für das alles.
Ich bin gegangen! So wie andere kommen.
Den „heiligen Osten“ ich habe Ihn verlassen und ich bereue nichts.
Die schönen Stunden in meiner Heimat, bleiben für immer in Erinnerung, die Menschen mit Herz, die mich all die Jahre begleitet haben, bleiben immer ein Teil von mir, nur die Stadt, wie ich sie mit 3 Jahren kennenlernen durfte, die existiert so nicht mehr. Die menschenoffene Stadt! Ob sie jemals existiert hat?
Warum ich fort bin? Weg von den Menschen, die mich lieben, weg von all den Erinnerungen? Weg aus meiner Heimat?
Weil ich was erleben will, weil ich mich finden will, weil ich LEBEN will, weil ich FREI sein will.
Willkommen in meiner neuen Welt!
Der Westen! Da wo alle reichen Schnösel wohnen. Wo die Welt noch in Ordnung ist!
Nein….. da wo Menschen einfach akzeptieren. Zumindest mehr als wir! Egal ob Ost oder West. Gehören wir nicht alle zusammen? Ich dachte die Mauer existiert schon lange nicht mehr? Aber aus einigen Köpfen wird die imaginäre Mauer wohl nie verschwinden.
Mainhattan – meine kleine neue Welt! Großstadt leben!
Die ersten Wochen waren komisch, ich hatte Heimweh. Hab mein kleines Dorf vermisst, die kleinen Häuser. Ich hab mich verloren gefühlt, zwischen den ganzen großen Häusern. So viele Menschen, so viele Eindrücke!
Ich wollte zurück. In meine gewohnte Umgebung, in den gewohnten Alltag. Ich wusste, nicht ob ich mich so schnell – integrieren – könnte, wie die Menschen mich HIER als Sachse akzeptieren.
Mir sah man wohl an, dass ich nicht von hier kam. Ich wurde angestarrt!
Genau so fühlten sich wohl auch die Zuwanderer bei uns!
EINFACH NICHT WILLKOMMEN!
Ich muss hilflos ausgesehen haben, man hat mir mein Unwohlsein wohl angesehen.
Auf einmal lächelten mich die Menschen an, fragten, wo ich hin muss, was ich suche und wo ich herkam. Ich hatte Angst zu sagen, wo ich herkomme! Sind wir ja eigentlich nicht so Willkommen, momentan?!
Meine Bedenken waren UNBERECHTIGT, ich wurde akzeptiert, war willkommen und mir wurde geholfen! Das, was ich bei uns so vermisst habe. Hilfsbereitschaft!
Nun lebe ich hier!
Schon seit einen Monat. Stehe jeden Morgen auf, gehe auf Arbeit, seh aus dem Bürogebäude auf den Main, auf meine neue Welt und bereue nichts.
Ich weiß nicht, wie es weiter geht, wohin mich diese Reise führt, was für Menschen ich noch in diesem Leben kennenlernen werde und ob aus Mainhattan vielleicht doch mal Manhattan wird?!
Das einzige, was ich weiß, ist das ich nicht mehr zurück möchte.
Ich danke meiner Heimat für alles, dass sie mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich jetzt bin, doch es ist Zeit erwachsen zu werden. Die beine in die Hand zu nehmen und zu Leben! Leben, wo mich meine Beine eben so hintragen.
Willkommen in meiner neuen Welt!
Fotos @Venus_Photography
2 Comments
Johanna
3. November 2016 at 22:28So schade dass du nicht mehr in Dresden bist! 🙁
Aber ich wünsche dir eine ganz ganz tolle Zeit in Frankfurt! <3
Liebe Grüße
Johanna von http://www.missrapunzel.com
Es zählt, was uns verbindet! - Melanie-Delavie
26. November 2016 at 13:01[…] und kuschel mich in meine warme Jacke. Ich laufe los, am Main entlang, winke noch einmal meinem kleinen Mainhattan, meiner neuen Heimat und laufe weiter. Mit meinem Ziel vor Augen laufe ich und laufe ich […]